Gemeindeleben

Geistlicher Impuls

Passionszeit

Gedanken von Pastor Albrecht Mantei

Was mir nahe ist an der Passionsgeschichte ist die EHRLICHKEIT

Es ist ein Blick auf das Scheitern. Auf wirkliches Scheitern . So, wie es im Leben auch wirklich vorkommt. Wenn nichts mehr geht… Die Passion ist ein ungeschminktes Anschauen der Niederlage. Die ernste Gegenwart der Verzweiflung und die Realität des Todes.

 

Was mir nahe ist an der Passionsgeschichte ist die OFFENHEIT

In dem Geschehen um Jesu Tod wird ein Prozess  erkennbar. So, wie es manchmal auch im Leben ist: In einer dunklen Stunde spüre ich ein Licht am Ende des Tunnels. Jemand öffnet mir eine Tür, einen Spalt breit. So, dass ich nicht stehenbleibe in meiner Verzweiflung, sondern weitergehe. Es ist wie ein Keimen aus dunkler Erde; ein Wachsen ins Licht.

 

Was mir nahe ist an der Passionsgeschichte ist die ZUVERSICHT

Da ist etwas Größeres am Werden. Ich durchblicke es nicht. Aber ich spüre: Mein Leben ist dort hineingewoben. Es ist das Aufblühen dieser keimenden Kraft. Aus der Stille, aus der Verborgenheit kommt sie zu mir. Und ich wachse im wahrsten Sinn „über mich hinaus“ in die Gegenwart Gottes hinein. Und das kann ich teilen in einer Gemeinschaft mit anderen, die auch darauf vertrauen, in je eigener Weise. So heißt es in einem Passionslied (Evangelisches Gesangbuch 98):


„Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt -
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.“